Pflegeheim Rating Report 2024. Pflege ohne Personal?
Aufzeichnung der Live-Veranstaltung vom 11.12.2023
Vorstellung der Ergebnisse des Pflegeheim Rating Reports 2024 durch die Studienautoren am RWI:
- Dr. Dörte Heger
Stellvertretende Leiterin des Kompetenzbereichs "Gesundheit" am RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. - Dr. Ingo Kolodziej
Stellvertretender Leiter des Kompetenzbereichs "Gesundheit" am RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.
Anschließende Diskussion mit Statements von:
- Jan Grabow
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, Geschäftsführender Partner bei der Curacon und leitet dort das Ressort Altenpflege - Anja Sakwe Nakonji
Geschäftsführerin Terranus GmbH - Dr. Peter Güllmann
Vorstand der Bank im Bistum Essen
Moderation:
Sven C. Preusker
Alle Pressevertreter und Teilnehmer der digitalen Buchvorstellung können während der Veranstaltung per Chat Fragen stellen und an der Diskussion teilnehmen.
Pflegeheim Rating Report 2024:
Pflegeleistungen werden zunehmend nachgefragt. Grund dafür sind einerseits der demografische Wandel und andererseits die Ausweitung des Kreises der Leistungsempfänger durch die Aufnahme geistiger und kognitiver Einschränkungen in den Pflegebedürftigkeitsbegriff. Gleichzeitig stellen der Fachkräftemangel und die Finanzierung von Pflegeleistungen große Herausforderungen für die Pflegebranche und die Gesellschaft dar.
Welche Konsequenzen ergeben sich durch diese Herausforderungen für das Pflegesystem, insbesondere im Hinblick auf Veränderungen von Pflegeleistung und -nachfrage, und wie kann darauf reagiert werden? Wie entwickeln sich die Wettbewerbssituation und die wirtschaftliche Lage der Pflegeheime? Der Pflegeheim Rating Report widmet sich diesen Fragen und beleuchtet den deutschen Pflegeheimmarkt in zweijährigem Rhythmus. Dazu werden die amtlichen Daten des Statistischen Bundesamts aller rund 16.100 Pflegeheime und 15.400 ambulanter Dienste sowie detaillierte Bilanzdaten untersucht. Neben einer Übersicht über die derzeitige Situation liefert der Pflegeheim Rating Report Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen nach Versorgungsart, der wirtschaftlichen Situation der Pflegeheime sowie zum Kapital- und Personalbedarf. Es wird diskutiert, inwieweit die Pflegebranche auf die Herausforderungen der kommenden Jahre eingestellt ist, und Handlungsempfehlungen werden abgeleitet.
Grundlage für das Rating der Pflegeheime sind rund 450 Jahresabschlüsse von mehr als 1.800 Pflegeheimen. Diese werden von den Studienautoren des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Institute for Health Care Business (hcb) analysiert und ihre Beiträge anhand zahlreicher farbiger Schaubilder, Karten und Tabellen veranschaulicht, darunter zahlreiche Benchmarks. Ergänzt wird dieser Report erneut von verschiedenen Sonderanalysen aus der Praxis, die Ursachen des fragilen deutschen Pflegesystems aus verschiedenen Gesichtspunkten untersuchen. Der Pflegekräftemangel, bürokratische Hürden, eine steigende finanzielle Belastung der Bewohner, sowie die Personalsituation der Pflegeberufe auf dem Arbeitsmarkt werden in diesem Kontext thematisiert.
Für Pflegeheime und deren Geschäftspartner – insbesondere Banken und Investoren, aber auch für Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft – bietet der Report wertvolle, empirisch abgesicherte Erkenntnisse über die Entwicklung des Pflegeheimmarkts.
Der Pflegeheim Rating Report 2024 beinhaltet außerdem vier Sonderanalysen, die folgende Themen behandeln:
- Soziale Marktwirtschaft funktioniert nur mit einer starken Pflegebranche- Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Entwicklung (Diana Ruhmöller und Anja Sakwe Nakonji von Terranus)
- Ergebnisse aus dem Altenhilfebarometer 2023: Renditen insbesondere privater Träger geraten unter Druck – wird Pflege unbezahlbar? (Jan Grabow und Niels Wantia von Curacon)
- Zuwanderung von Pflegekräften aus dem Ausland – Chancen und Herausforderungen für die Linderung des Fachkräftemangels (Prof. Dr. Julia Bredtmann und David Zuchowski vom RWI))
- Berufliche Mobilität in der Pflege (Henrik Bergschneider und Dr. Ingo Kolodziej, RWI und Dr. Adam Pilny, hcb)